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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 220

1877 - Oldenburg : Stalling
- 220 - einer Gefammtverfafsung" hervortrat, verlangten die Herzog-thmer eine gemeinsame Verfassung fr sich allein. Die Februarrevolution wirkte aufregend auf beide Theile. Die Dnen in Kopenhagen drangen dem Könige ein aus so-genannten Eiderdnen, zu denen Graf Moltke, Orla Lehmann gehrten, bestehendes Ministerium auf, das Schleswig bis zur Eider dem dnischen Knigreiche einverleiben wollte. Dagegen errichteten die Schleswig-Holsteiner, da sich der König in der Gewalt des Ministeriums befnde, eine provisorische Regierung, zu der Beseler und Graf Reventlow gewhlt wurden, und erkannten den Augustenburgischen Prinzen Friedrich als ihren Herzog an. Die Schleswig-Holsteiner, durch deutsche Freiwillige untersttzt, zogen gegen die Dnen aus, erlagen aber der Uebermacht bei Flensburg (9. April). Die Stnde der Her-zogthmer baten nun mit Aufnahme Schleswigs in den deut-schert Bund und baten auch in Berlin um bewaffnete Hlfe. Das Vorparlament bewilligte die Aufnahme und beauftragte Preußen, das inzwischen auch in die Mrzbewegung hinein-gezogen war, in Verbindung mit dem zehnten Bundesarmee-corps die Herzogthmer zu besetzen. Nun begann die Begei-sterung fr die Rechte der Schleswig-Holsteiner alle Schichten des deutschen Volkes zu durchdringen, und das Nationallied: Schleswig-Holstein, stammverwandt" erscholl, von Tausenden von Stimmen getragen, durch die deutschen Lande. Der preuische General Wrangel ging als Bundes-feldherr der die Eider und vertrieb am 23. April die Dnen aus dem Danewirk, die am folgenden Tage von den Truppen des 10. Armeecorps bei Oeversee nochmals geschlagen wurden. Wrangel drang tief in Jtland ein, schrieb eine Kriegssteuer von drei Millionen Thalern aus und wollte diese Provinz besetzt halten, bis die Dnen, welche durch die Blokade der deutschen Hfen dem Handel groen Schaden thaten, fr diese Verluste Entschdigung gegeben htten. Da aber Rußland, England und Schweden, die an der Nord- und Ostsee kein starkes Deutschland aufkommen lassen wollten, eine drohende Stellung einnahmen, so bekam Wrangel den Befehl zum Rck-zuge, schlug aber die Dnen nochmals bei Dppel (6. Juni) und auch der baierische Feldherr von der Tann unternahm mit seinem Freicorps noch einige khne Streifzge. Doch wurde

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 248

1877 - Oldenburg : Stalling
248 - Insel Alfen zurckgeworfen. Am 20. April schlug Bonin die. Dnen in einem blutigen Gefecht bei Kolding, aber Jtland zu besetzen wagte man nicht, da sich Frankreich und Rußland dagegen erklrt hatten. Whrend das schleswig-holsteinische Heer Friedencia belagerte, warf sich der dnische General Rye in der Nacht vom 5. zum 6. Juli mit berlegener Macht auf das Belagerungscorps, das nach heiem Kampfe geschlagen wurde. Die Schleswig-Holsteiner waren so wenig entnuthigt, da sie wieder zum Angriff bergehen wollten, als die Nach-rieht von dem am 10. Juli zwischen Preußen und Dnemark abgeschlossenen Waffenstillstand einlief. Diesem zufolge muten die deutschen Truppen Schleswig rumen, dessen nrdlicher Theil von schwedischen, dessen sdlicher von preuischen Trup-Pen besetzt wurde. Das Land erhielt eine aus einem dni-schen und preuischen Commissr bestehende Landesverweisung. Das schleswig-holsteinische Heer mute sich hinter die Lider zurckziehen. Dieser Waffenstillstand, gegen welchen die Herzogtmer vergebens protestirten, war das Werk der englischen, russischen und schwedischen Diplomatie. Es htte vielleicht besser um die Herzogthmer gestanden, wenn Deutschland im Besitze einer starken Centralgewalt gestanden htte, aber gerade ds deutsche Einigungswerk nahm inzwischen keinen gnstigm Verlauf. Nachdem die preuische Regierung ihre Abgeordneten aus der Paulskirche abberufen hatte, beschlo sie die politische Wie-dergeburt Deutschlands selbst in die Hand zu nehmen. Vom 17. bis 26. Mai wurden in Berlin Conferenzen gehalten, an denen sich aber nur Baiern, Sachsen und Hannover betheilig-ten. Da Oestreich auf einen engeren Bund unter Preuens Vorsitz nicht einging, so zog sich auch Baiern und zwar aus gleichem Grunde zurck. Darauf schlo Preußen mit Sachsen und Hannover das Dreiknigsbndni, jedoch nur als Prodi-sorium auf ein Jahr, bis zum 1. Juni 1850. Dieses Bnd-ni, in dem Preußen die diplomatische und militrische Leitung bernahm, sollte der Anfang zu einem engeren Bundesstaate sein und war von einem Verfassungsentwurf begleitet, der sich fast durchgngig der Frankfurter Reichsverfassung anschlo, nur hie das Oberhaupt nicht Kaiser, sondern Reichsvorstand,

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 247

1877 - Oldenburg : Stalling
- 247 - ^richtet; in Pesth endete Ludwig Batthyani durch den Strang, nach'ihm wurden noch mehrere andere Ungerichtet Nur Grgei durfte sich ungehindert in Klagenfurt aushalten. So endete die Erhebung Ungarns. Städte und Dorfer waren verwstet und schwer lastete der Belagerungszustand auf dem unglcklichen Lande, dessen Wohlstand auf lange Zeit hmaus zerstrt war. Die Verfassung der Ungarn mit allen ihren Vorrechten wurde aufgehoben. Glchzeitig mit dem Todeskampfe der Magyaren war auch der Krieg in den Elbherzogthmern Schleswig - Holstein von neuem entbrannt. Die Dnen hatten die Zeit des Malmer Waffenstillstandes kr keinen der streitenden Theile befriedigte, benutzt, ihre Kriegsmacht auf einen furchtbaren Fu zu bringen Aber auch die ^erzogthmer waren nicht mig gewesen, hatten die all. aeme.ne Wehrpflicht eingefhrt und tchtige preuische Offiziere in \h Heer aufgenommen. Im Vertrauen auf ihre Ueber-leaerbeit zur See hatten die Dnen am 26. Marz 1849 den Waffenstillstand gekndigt. Aber gleich im Anfang des neuen Kcmpfes erlitt das dnische Geschwader bei Eckernforde von ifrei schleswig-holsteinischen Strandbatterien erne vollstndige Berlage (5 April), Das danische Linienschiff Chr.st.an Viil, mt 84 Kanonen strandete und wurde Mit glhenden Kugeln n Brand geschossen."-) Die Fregatte Gefion mit 56 Kanonen vurde so bel zugerichtet, da ste sich gleichfalls ergeben mute. Oer Jubel der diese herrliche Waffenthat erscholl durch ganz Deutschland. Die tapferen Shne Nordalbinglens brannten oor Begierde, sich mit den Dnen zu messen, und auch die Reichstruppen, die schon im Mrz eingerckt waren, beseelte gleicher Eifer. Am 13. April wurden von Baiern und Sach-sen die Dppeler Schanzen erstrmt und die Danen auf die *) Der schleswig-holsteinische Artillerie-Unteroffizier Preuer, der M diesem Erfolge das Meiste beigetragen hatte, wollte, nachdem der Christian Viii. die Flagge gestrichen, die Bemannung des brennenden Schiffes retten, versptete sich aber bei diesem menschenfreundlichen Unternehmen, und flog mit Masten, Segeln, Holzwerk und einem Tbeil der Mannschaft in die Lust.

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 350

1877 - Oldenburg : Stalling
350 gegen Oestreich selbst wenden und die deutsche Frage zu Gunsten Preuens entscheiden sollte. Schon am Ende des Monats Januar waren 43,500 Preußen mit 110 Kanonen und 28,500 Oestreicher mit 48 Kanonen lngs der schleswigschen Grenze aufgestellt. Die ; Preußen standen zunchst unter dem Commando des Prinzen ; Friedrich Karl von Preußen, die Oestreicher unter dem des Feldmarschall-Lieutenants von Gablenz, den Oberbefehl der beide fhrte der preuische Feldmarschall von Wrangel, der schon 1848 gegen die Dnen commandirt hatte. Am 1. Februar 1864 gingen die verbndeten Truppen der die Eid er. Quer durch Schleswig zieht sich, etwa 11 Meilen lang und 1 Meile breit, das berhmte Danewerk hin, das seit 1848 noch durch eine Reihe von Schanzen und Forts strker ; befestigt war. Zu einer erfolgreichen Verteidigung desselben htte es eines Heeres von 5060,000 Mann bedurft, die Dnen hatten aber hchstens 2530,000 Mann mit 80 Ge- ; schtzen zusammenbringen knnen. Das streichische Corps und die preuischen Garden sollten das Danewerk in der > Fronte angreifen, während das preuische Corps im Osten die Aufgabe hatte, beim Dorfe Missunde an der Schlei die .. Stellung der Feinde zu ffnen. Eine dreistndige Kanonade bei Missunde (2. Febr.) und ein Versuch, die Schanzen zu erstrmen, hatte, besonders wegen dichten Nebels, nicht den I erwarteten Erfolg, während die Oestreicher unter kleinen Ge- j fechten bei Jagel, Overselk und dem Knigsberg bis zu den | eigentlichen Schanzen des Danewerks vordrangen. Dort I sollte, indem die Preußen den Uebergang der die Schlei | erzwangen, ein Sturm versucht werden, aber der dnische I Obergeneral de Meza hatte die Weisung, den Kampf um das Danewerk nicht so weit zu führen, und ein am 4. berufener Kriegsrath beschlo, die erste Verteidigungslinie aufzugeben und sich hinter die Dppellinie zurckzuziehen. Am Abend des 5. begann der Rckzug der Dnen in solcher Stille, da die Verbndeten nichts davon gewahr wurden. Erst am f Morgen des 6. erhielten die Oestreicher Kunde davon, zogen v in Schleswig ein und setzten, während die Preußen un- j gehindert der die Schlei gingen, den abziehenden Dnen nach. |

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 250

1877 - Oldenburg : Stalling
250 August wurden smmtliche Bundesglieder eingeladen, den engeren Rath wieder zu beschicken, am 1. September erffnete Deftreich den Bundestag von neuem und forderte Preußen zum Beitritt auf. Doch dieses beharrte noch in der von ihm eingenommenen Stellung und sprach sich in einer besonderen Denkschrift gegen die Wiederherstellung des im Juli 1843 einstimmig aufgehobenen Bundestages aus. Schleswig schmachtete seit dem Waffenstillstnde vom 10. Juli unter dem Drucke der dnischen Landesverwaltung, da der preuische Bevollmchtigte auf alle dnischen Maregeln einging. Die Schleswiger wurden fr ihre Anhnglichkeit an Deutschland in rohester Weise mihandelt, deutschgesmnte Lehrer und Prediger vertrieben, patriotische Beamten entsetzt, die Gemeinden durch auerordentliche Lasten gebrckt. Solche Schmach burfte ein kleines Volk an den Angehrigen des groen Deutfchlanbs verben. Die Holfteiner, der bte letben Schleswigs erbittert, stellten nach Bonins Abberufung den preuischen General Wlllisen an die Spitze ihres Heeres, aus dem jetzt alle preuischen Offiziere auf hheren Befeh ausfcheiben muten, und beschlossen den Krieg auf eigene Hand fortzusetzen. Am 2. Juli 1850 kam zwischen Preußen und Dnemark ein befinitiver Friebe zu Stande, der Schleswig den Dnen Preis gab, in Holstein aber noch ^e Rechte de deutschen Bundes wahrte. Als Willifen m das von den Preußen gerumte Schleswig eingerckt war wurde er 24. und 25. Juli bei Jdstedt, unweit der Stad Schleswig in einer fr beide Theile beraus blutigen Sch acht beftegt^ Damit war Schleswig auf lange Zeit fr Deutschland ver. loren. Am 2. August wurde zu London von England, Frankreich, Rußland, Schweden und Dnemark em Protokoll unter-zeichnet, in welchem der dnische Einheitsstaat- ne^mnt ward. Oestreich und der wiederhergestellte deutsche Bund trat diese Erklrung bei (30. Sept.). Die einander durchkreuzenden Bestrebungen Oestrichs und Preuens in Betreff der deutschen Frage hatten zwischen diesen Mchten eine Spannung hervorgerufen, deren Ent-scheidung durch die kurhessische Verfassungsstage herbeigefhrt ^Kurfürst Friedrich Wilhelm hatte in der Verfassung von

6. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 253

1877 - Oldenburg : Stalling
- 253 - auf Friedrichsstadt (4. Octbr.) unternahmen, die aber keine Entscheidung brachten. Die Statthalterschaft entlie den General Willisen und ersetzte ihn durch den General von der Horst, der sich bei Jdstedt hervorgethan hatte. Aber nun gingen nach den Olmtzer Beschlssen die Regierungen darauf aus, das Land, das sie in seinem schweren Kampfe im Stich gelassen, geradezu zu entwaffnen und der dnischen Herrschaft wieder zu berliefern. Ein streichischer und preuischer Commissar gingen nach Holstein, und ein streichisches Corps unter Feldmarschall-Lieutenant Legeditsch, dem eine Abtheilung Preußen beigegeben war, sollte die Unterwerfung des unglck-lichen Landes vollenden. Jetzt blieb den Holsteinern Nichts brig, als sich zu fgen. Landesversammlung und Statt-halterschaft hrten auf, das Heer ward aufgelst. Sogar die zu Deutschland gehrenden Festungen Friedrichsort und Rends-brg wurden den Dnen bergeben.*) Ein so schmachvolles Auftreten des deutschen Bundes und seiner Regierungen gegen einen deutschen Bruderstamm erregte Ingrimm und Erbitterung in den Herzen aller echten Deutschen. Durch ein neues Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 wurde mit Ausschlieung der lteren Nebenlinie Sonderburg-Augustenbrg (wegen Betheiligung am Aufstande 1848) die Erbfolge der Sonderburg-Glcksburger Linie, d. h. Christian Ix., in der ungeteilten Monarchie von smmtlichen Gromchten zu-gesprochen. In den Herzogtmern erhob sich die brutalste Reaction, die auf Unterdrckung deutscher Sprache und deut-schert Wesens systematisch losging, Leute jedes Alters und Geschlechtes mihandelte, Viele in die Verbannung trieb und das Land auf das Barbarischste aussog. Solche Zustnde forderten die Zukunft zur Rache auf. Whrend die Reaction aller Orten ihre Triumphe feierte, wurden am 23. December die Conferenzen in Dresden erffnet, bei denen Rußland ein entschiedenes Uebergewicht hatte. Eine Reihe von Vorschlgen wurde gemacht, die alle ohne Ergebni blieben. Oestreich und Preußen wollten gern dem Bunde eine dualistische Spitze geben und sich die Entscheidung der Krieg und Frieden ausschlielich vorbehalten; aber die Mittelstaaten, *) Die deutsche Flotte wurde an den Meistbietenden verkauft.

7. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 351

1877 - Oldenburg : Stalling
- 351 Hierbei entspann sich zwischen ihnen und der dnischen Nachhut ein hartnckiges Gefecht bei Oeversee (6. Febr.) in der Nhe von Jdstedt, das zu Gunsten der Oestreicher endete, dem dnischen Hauptheer aber den Rckzug in die Dppelstellung sicherte. Im Sdosten des sogenannten Sundewitt, an Schleswigs Ostkste, zieht sich der Hhenzug der Dppelberge hin, welche schon 1849 den Baiern und Sachsen so viel Blut gekostet hatten, da ihn die Soldaten das Blutloch" nannten. Seitdem war der Rcken dieses von Natur festen Hhenzuges durch eine Doppelreihe von Schanzen, durch Pallisadenreihen, Eggen, Wolfsgruben, Spitzpfhle, Drahtnetze ausgezeichnet befestigt worden: beide Flgel der Dppelstellung waren an das Meer gelehnt und durch Kanonenboote geschtzt; auch deckten im Rcken derselben zwei Brckenkpfe die Schiffbrcken zwischen dem Sundewitt und der Insel Elsen. Als die Preußen gegen die Dppeler Schanzen vorrckten, berzeugte sich Prinz Friedrich Karl sehr bald, da die dnische Stellung ohne allzu groe Opfer und mit Erfolg nur durch eine frmliche Belagerung angegriffen werden knne. Whrend schweres Belagerungsgeschtz erst aus Preußen herbeigeschafft werden mute, besetzte die preuische Gardedivision am 19. Februar Kolding, die erste Stadt Jtlands, um die weiteren Operationen gegen die Dppelstellung von dieser Seite her zu decken. Dem preuischen Corps unter dem Prinzen Friedrich Karl fiel die schwierigste Aufgabe des Kriegs, die Erstrmung der Dppeler Schanzen, zu. Nachdem die Beschieung der-selben am 29. Februar begonnen, erfolgte am 18. April der Sturm, zu welchem sich die Truppen durch gemeinsamen Genu des heiligen Abendmahls vorher gestrkt hatten. Nach einem vorausgehenden lebhaften Bombardement strmten Schlag 10 Uhr die Colonnen in unaufhaltsamem Vordringen trotz des mrderischen Infanterie- und Karttschenfeuers der Dnen vorwrts und nahmen der Reihe nach die einzelnen Verteidigungslinien. Um 2 Uhr Nachmittags war das Fest-land Schleswigs vom Feinde gesubert. Die Dnen hatten 5000, die Sieger 1188 Mann verloren. König Wilhelm eifte selbst nach dem Sundewitt, um den Truppen bei einer

8. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 352

1877 - Oldenburg : Stalling
- 352 - feierlichen Parade persnlich seinen Dank auszusprechen, und kehrte dann mit den Trophen von Dppel und einem Ehren geleit von 127 der Tapfersten unter den Siegern in seine jubelnde Hauptstadt zurck. Am 20. April rckten die Verbndeten wieder vor, am 28. legte Wrangel Jtland, als Ersatz fr die von der dni-schen Regierung verhngte Blokade der deutschen Seehfen und die Aufbringung deutscher Schiffe durch dnische Kreuzer, eine Contribution von 650,000 Thalern auf, am 29. rumten die Dnen, durch ein Bombardement genthigt, in aller Stille Friedericia, und bald nachher war ganz Jtland bis zum Lymfiord von den Verbndeten besetzt. Auch die junge preuische Kriegsflotte hatte unter Capitn Jachmann am 17. Mrz bei der Insel Rgen ein dreistndiges Gefecht gegen die dnische Uebermacht mit Much und Entschlossenheit bestanden, und am 9. Mai griffen. die zwei streichischen Fregatten Schwarzenberg" und Radetzky" mit drei preui-schen Schiffen ein dnisches Geschwader bei Helgoland an, muten sich aber, da der Schwarzenberg" in Brand gerieth, nach der Elbmndung zurckziehen. Seit lngerer Zeit war das englische Cabinet bemht, den Dnen einen Beistand von auen zu verschaffen, ohne jedoch geneigt zu sein, auf eigene Hand zu Gunsten Dne-marks einen Krieg zu beginnen, der jedenfalls ein europischer geworden wre. Napoleon Iii. war ein zu guter Staatsmann, um sich, der englischen Aufforderung gem, zu. einr gemein-samen Operation gegen Deutschland zu verstehen ; Rußland war durch den polnischen Krieg an der Theilnahme an frem-den Staatshndeln gehindert, und Schweden scheute bei der Beschrnktheit seiner Mittel die Kosten und Gefahren eines Krieges. Jetzt suchte das englische Cabinet den Dnen durch Berufung einer Konferenz zu Hlfe zu kommen. Am 25. April traten die fnf Gromchte so wie Dnemark, Schweden und der deutsche Bund, letzterer vertreten durch den schsischen Staatsminister von Beust, zu einer Conferenz in London zu-sammen. Zunchst erfolgte vom 12. Mai an ein Waffen-stillstand von vier Wochen, der spter bis zum 25. Juni verlngert wurde. Dnemark war aber trotz der erlittenen Nachtheile weit entfernt, auf die von Oestreich und Preußen

9. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 353

1877 - Oldenburg : Stalling
vorgeschlagene Personalunion im Betreff der Herzogthmer einzugehen. Diese Hartnckigkeit des dnischen Cabinets der-anlate die Schleswig-Holsteiner, jedwede Verbindung mit Dnemark abzuweisen und den Prinzen von Augustenburg zu ihrem rechtmigen Souvern zu erklären. Nun sagten sich Preußen und Oestreich von dem Londoner Protokoll los und verlangten in der Sitzung vom 28. Mai die vollstndige Trennung der Herzogthmer von Dnemark und ihre Vereinigung zu einem Staat unter der Souvernett des Prinzen von Augustenburg. Dnemark ging natrlich hierauf noch weniger ein, als auf die Personalunion, und verwarf auch die von Lord Russell vorgeschlagene Theilung Schleswigs. Am 25. Juni ging die Conferenz ohne Erfolg aus-einander, und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Es galt, den Uebergang -#er den durch 32 Batterien gedeckten Alsensund auf die mit 12 Bataillonen besetzte Insel Alfen zu bewerkstelligen. Er geschah unter Leitung des Generals Herwarth von Bittenfeld am 29. Juni vor Tagesanbruch mittelst 160 Khnen am nrdlichen Ausgang des Alsensundes, und gelang besonders durch die auerordentliche Khnheit, mit welcher derselbe geleitet wurde. Vergebens versuchte das dnische Panzerschiff Rolf Krake" durch sein Karttschenfeuer die Boote in Grund zu schieen; es mute sich, ohne sonder-lichen Schaden anzurichten, vor dem Feuer von 16 gezogenen Geschtzewihurckziehen. Die Boote holten nach und nach die preuischen Bataillone hinber, und um halb 4 Uhr Morgens waren elf bergesetzt. Der Feind wurde aus allen Stellungen Vertrieben, und in wenigen Stunden war die Insel in den | Hnden der Preußen. Die Sieger hatten 373, die Dnen i 3200 Mann verloren. Die Tage von Dppel und Alfen I glnzen als ewig denkwrdige Ehrentage in der Geschichte der preuischen Waffemhaten. Gleichzeitig berschritten die Verbndeten den Lymfiord ( und hatten nun die ganze jtische Halbinsel von Altona bis Kap Skagen in ihrer Gewalt. Zuletzt wurden auch die West-| friesischen Inseln Sylt, Fhr u. s. w, genommen, deren j Bevlkerung wegen ihrer deutschen Gesinnung von dem Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 23

10. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 77

1881 - Oldenburg : Stalling
77 mit einem Frieden, in welchem die Eider als Grenzflu zwi-schen Franken und Dnen anerkannt wurde. So erstreckte sich denn das Reich Karls des Groen vom Ebro im Westen bis zur Raab im Osten, von der Eider im Norden bis nach Benevent (in Italien) im Sden. Nach dem Tode des Papstes Hadrian I. hatte Leo Iii. den ppstlichen Stuhl bestiegen. Dieser ward einst bei einem feierlichen Umzge von den Anhngern einer ihm feindlichen Partei berfallen, mit Sten und Schlgen mihandelt und gefangen in ein nahes Kloster geschleppt. Ein getreuer Km-merling rettete ihn noch in derselben Nacht nach Spoleto, und der gekrnkte Papst sandte Boten an Karl mit der Bitte um Hlfe. Karl sagte sie zu, entbot aber zuvor den Papst zu sich ins Sachsenland. Leo begab sich (799) der die Alpen nach Paderborn, wo der König gerade Reichstag hielt. Karl versprach ihm nochmals Genugthuung und entsandte ihn unter ehrenvoller Begleitung nach Rom, wo er ihn in sein Amt einsetzen, und durch Militrmacht beschtzen lie. Im folgenden Jahre (800) ging er selbst mit einem Heere der die Alpen. Nach seinem Einzug in die Hauptstadt der Christenheit hielt er zu Rom ein feierliches Gericht der die Aufrhrer und stellte die Ruhe wieder her. Am Weihnachtstage wohnte Karl dem Gottesdienst in der Kirche des heiligen Petrus bei. Die Messe war zu Ende, und Karl kniete im Festgewande eines rmischen Patricius am Altar zum Gebet nieder. Da trat pltzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone auf, wobei das versammelte Volk in den Jubelruf ausbrach: ,,Carolo Augusto, dem von Gott gekrnten, groen und friedenbringen-den Kaiser der Rmer, Leben und Sieg!" Dreimal erscholl dieser Zuruf: dann berhrte Leo mit der einen Hand den Mund, mit der andern die Hand des Gekrnten, salbte ihn zum Kaiser und verbeugte sich gegen ihn. Karl soll zwar geuert haben, wenn er das gewut htte, so wre er an diesem Tage nicht in die Kirche gegan-gen. Dennoch ist es wahrscheinlich, da der ganze Vorgang zwischen ihm und dem Papste verabredet war. Als rmischer Kaiser gewann Karl nichts an uerer Machtflle, und dennoch wurde durch diese Krnung seine Stellung in den Augen der
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